Sewing Sunday

Ich nähe sehr gerne. Alles mögliche kommt dabei raus: Kleidung (mehr oder weniger alltagstauglich und tragbar) oder hübsche, mehr oder weniger nützliche Kleinigkeiten. Letztes Jahr zu Weihnachten haben meine Ladies z.B. einen selbstgenähten Adventskalender bekommen. Der war nicht spektakulär, aber für 4 Mädels jeweils 24 Beutelchen nähen ist auf eine ganz eigene Art und Weise anspruchsvoll.
Ich nähe sogar mehr oder weniger regelmäßig (ist ein bisschen wie mit dem Zocken, das kommt so schubweise), nicht immer ganz nach Anleitung (so, wie beim Kochen) und mittlerweile sogar recht ordentlich.
Am vergangenen Freitag habe ich eine Nähpackung geschenkt bekommen.
Nähpackung
Ich war hin und weg. Ich liebe Taschen (und hey! das sind ja schon fast 2 Taschen, weil man sie wenden kann), ich liebe Nähen, ergo: Perfektes Geschenk. Hätte am liebsten sofort angefangen. Aber Freitag war basteln mit LEGO angesagt. Das Nähen musste also warten.
Am Samstag hab ich mich irgendwie bei Angry Birds festgespielt und bin somit auch nicht zum Nähen gekommen *seufz*
Aber am Sonntag war es dann endlich soweit. Nachdem ich ziemlich lange an meinem Escada-Artikel getüftelt hab, hab ich meine Nähuntensilien hervorgeholt und die Tasche genäht.
Packung auf und ab geht’s!
Packungsinhalt
Inhalt: 2x Stoff (ca. 50 x 110), 1x Bügelvlies, 1 Schnittbogen, 1 Anleitung.
Eigentlich soll man den Stoff, wie immer beim Nähen, vorwaschen. Ich habe das mal gekonnt ausgelassen. Ich mache mir jetzt nicht so große Sorgen, dass die Tasche einlaufen könnte, wenn ich sie wasche. Würde sie eh nur kalt und per Hand waschen. Da ist das durchaus vernachlässigbar. Zumindest habe ich bis jetzt noch keine negativen Erfahrungen gemacht.
Wenden wir uns aber nun gewissenhaft der Anleitung zu. Die sagt einem dann, dass man das Vlies auf den gepunkteten Stoff bügeln soll. Okay! Los geeeeht’s? Bei welcher Temperatur denn? Und muss ich noch ein Tuch drüber legen? Naja. Anleitung genau durchgesucht, Packung gedreht und gewendet. Kein Hinweis darauf, was ich genau machen soll. Sicherheitshalber also ein Stück Backpapier untergelegt und dann auf höchster Stufe gebügelt. Nach einiger Zeit hält das Vlies dann ordentlich.
Der nächste Schritt ist das Übertragen des Schnittmusters. Die Anleitung sieht eine Nahtzugabe von 1 cm vor. Ich arbeite lieber mit mehr. Abschneiden kann man hinterher immer noch. Und mal ganz abgesehen davon ist die kleinste Nahtzugabe, die mein Parallelkopierrädchen bietet, 1,5 cm. Und ja, diese 5 mm machen schon viel aus.
Dann kam der Punkt in der Anleitung, den ich nicht wirklich verstanden hab und den ich deswegen auch einfach weggelassen hab. Tut mir ja Leid, aber ich schneide doch nicht die Nahtzugabe für eine Naht ein, die ich noch ganz normal steppen werde. Das mache ich, wenn die Naht genäht ist und ich das Stück dann wenden will.
Nachdem dann die beiden Einzeltaschen zusammengesteckt waren, ging es endlich ans Nähen. Wider besseren Wissens nahm ich mir sogar den Tipp der Anleitung zu Herzen und hab die Stecknadel senkrecht zur Nahtlinie gesteckt, da man sie so angeblich gut übernähen und nach Nähen der Naht herausziehen kann. Bei den ersten beiden Stecknadeln klappte das noch gut, bei der dritten traf meine Nähnadel allerdings die Stecknadel und, sich den Gesetzen der Physik beugend, brach sie natürlich ab. Tipp also für die Tonne, back to origins.
Das Zusammennähen an sich ist aber sonst nicht weiter kompliziert.
Diese Arbeitsschritte nochmal in einer kleinen Übersicht:

Schließlich wurden die beiden Taschen ineinandergesteckt und zusammengenäht. Hier kam die o.g. Naht ins Spiel, über die die Tasche dann gewendet wird. Zum Schluss nur noch die äußeren Nähte der Henkel zusammennähen und voilà! Fertig ist eine niedliche Wendetasche.
Wendetasche
Benötigte Zeit (inkl. Fotos machen): ca. 3 Stunden.
Die Tasche kam auch sofort zum Einsatz und wow! Da passt eine Menge rein.
Inspiriert davon war ich am Montag im Karstadt, habe Stoff gekauft und gleich noch eine Tasche nach dem Wendetaschen-Schnitt genäht. Dieses Mal nur mit längeren Henkeln, damit man sie bequem über der Schulter tragen kann.
Dieses Mal kamen dunkelgrüner Köper und Baumwolldruck zum Einsatz. Ich habe schon oft ähnlichen Erdbeerdruck angeschaut und überlegt, ob ich ihn kaufe. Allerdings hatte ich immer keine Idee, was ich damit machen könnte. Nun habe ich eine Erdbeertasche :)
Erdbeertasche
Und völlig übermotiviert, wie ich dann grad war, habe ich gleich noch eine Schutzhülle für mein Grafiktablett genäht. Kann auch gewendet werden ^^ Den Blümchenstoff habe ich auch im Kartstadt gekauft, den Streifenstoff hatte ich noch liegen. Gefüttert ist die Tasche mit Fleece-Stoff.
Bamboo-Hülle
Und passend zu den kreativen DIY-Sachen gibt es jetzt auch eine Kreativ-Seite, auf der ihr euch meine kreativen Ausbrüche in diversen Kategorien anschauen könnt.

Yours, Aly